Geleitet von Anne Kleinbauer und Eva-Maria Graf
„Utopisch“: das ist im alltäglichen Sprachgebrauch gleichbedeutend mit „illusorisch“ oder „nicht realisierbar“. Doch woraus entstehen Hochhäuser, wenn nicht aus Wolkentürmen? Die Planung und Umsetzung von Idealstädten beweist seit der Renaissance, dass der Konstruktion urbaner Lebensräume nicht selten utopische Vorstellungen vorausgehen. Historische Beispiele städtisch-utopischen Gedankenguts sind zahlreich: Ebenezer Howards Gartenstadtkonzept, die Entwürfe der Situationistischen Internationalen oder die Zukunftsvisionen Le Corbusiers. Im Tutorium haben wir diese Konzepte von ihren imaginierten Ursprüngen bis hin zu ihrer Materialisierung in der gebauten Umwelt nachvollzogen und auf ihr transformatives Potential untersucht.
Derartige Verschränkungen von Idealentwürfen und Stadtentwicklung lenken den Blick auf den Berliner Stadtraum: Wie nehmen Ideen im Raum Gestalt an? Welche Wirkung hat diese wiederum auf die ihn bewohnenden Menschen (Psychogeography)? Wie artikuliert sich Macht im Raum und wo finden sich Zwischenräume zur alternativen Nutzung? Und wer besitzt überhaupt das Recht auf Stadt (right to the city)?
Die Projekte auf diesem Blog setzen sich mit diesen Themen auseinander und kreieren Zwischenräume im urbanen Alltag.